Lecture: Gesa von Grote

Lichtdramaturgie und Objektinszenierungen in Ausstellungen

Szenografie dient der Inszenierung von Inhalten. Ideen, Geschichten und Dinge werden zu einer räumlichen Dramaturgie, die die Sinne anspricht und im besten Fall Emotionen hervorruft. Szenografie nutzt alle Mittel der Raumbildung, um Themen und Artefakte in Szene zu setzen. Zu den Instrumenten gehören eine gliedernde Architektur und Ausstellungsgrafik ebenso wie die immaterielle Sprache von Medien und Licht für Objekte jeder Art.

Licht im Museums- und Ausstellungsraum ist ein komplexes Gebiet in der Lichtplanung. Es müssen nicht nur der umgebende Raum, sondern vorrangig die Objekte zur Geltung kommen, bei gleichzeitiger Integration von Lösungen für deren Schutz und Erhaltung sowie der optimalen Wahrnehmbarkeit der Objekte durch die Betrachter. Durch eine geschickte Kombination aus Tageslicht, Raumlicht und Ausstellungslicht  entwickelt Gesa von Grote optimale Lichtdramaturgien. Mit einem hohen ästhetischen Anspruch werden somit Objektinszenierungen und Lichträume geschaffen und dem Betrachter neue Perspektiven der Wahrnehmung eröffnet.

Gesa von Grote

Gesa von Grote ist Architektin und Szenografin. Nach ihrem Architekturstudium an der RWTH Aachen, der École d’architecture de Paris-La Défense und der Hochschule der Künste Berlin arbeitet sie seit 2005 mit dem Ausstellungsmacher Stefan Iglhaut zusammen, seit 2010 unter der Firmierung IGLHAUT + von GROTE. Zusammen mit ihrem interdisziplinären Team entwickelt sie Konzepte und Projekte im Bereich Kulturgeschichte, Wissenschaft, Kunst und Markenwelt und realisiert hierfür narrative Räume sowie mediale Architekturen. Für ihre Präsentationskonzepte gehen umgebender Raum, Ausstellungsarchitektur, Grafik, Medien, Licht und Objektwelt eine Verbindung ein.

Bild 1: Ausstellungsschiff MS Wissenschaft „Die digitale Gesellschaft“. Netzwerk aus Leuchtschnüren

Bild 2: Deutsches Musikarchiv in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. Großvitrine mit abgehängten Objekten, hervorgehoben durch Akzentlicht