Punkt, Linie und Fläche zu Volumen
Über den Moment, wenn sich Grafik von der Oberfläche löst
Ausstellungen entstehen in einem komplexen und vielschichtigen Prozess unter Beteiligung von zahlreichen Expert*innen mit zum Teil ganz eigenen Ansprüchen wie z.B. Kurator*innen, Wissenschaftler*innen, Designer*innen bis hin zu Autor*innen, Lektor*innen etc.
Ausstellungsgrafik ist in dieser Gemengelage eines der zentralen Glieder, das in allen Prozess-Phasen und gestalterischen Teildisziplinen einen maßgeblichen Anteil hat.
Vor Allem aber ist es die Grafik, die den unmittelbaren Kommunikationsakt als dramaturgisches Ausstellungserlebnis generiert und den Besucher durch Inhalte und Ideen der Ausstellung leitet. Ausstellungsgrafik ist nicht auf zweidimensionale Oberflächen begrenzt, sondern nutzt alle Möglichkeiten, Mittel und Dimensionen um Kommunikation zu gestalten. Nicht nur der physische Raum mit all seinen Facetten wie Licht, Bewegung, Tiefe, Klang, etc. kann mit dem Instrumentarium der Grafik ausgestaltet werden. Besonders die medialen virtuelle Dimension eröffnet innovative Spielräume, die analog zum physischen Raum erforscht und gestaltet werden wollen.
Grafik als Disziplin entwickelt Grafik in Ausstellungen als eine Membran zwischen physischer und digitaler Sphäre. Der Vortrag stellt Ausstellungsgrafik in einen erweiterten Kontext und beleuchtet Potenziale für eine integrale und durchgängige Inszenierung.
Ludger Jansen, absolvierte eine Ausbildung zum Schaufensterdekorateur und studierte anschließend Kommunikationsdesign mit den Schwerpunkten Fotografie und Typografie. Er arbeitete für zahlreiche Auftraggeber aus dem Kunst- und Kultursektor, verantwortete viele Jahre die Ausstellungsgrafik bei studio klv und kümmert sich nun im Büro für urbane und museale Szenografie chezweitz um die Grafik der Ausstellungen und Publikationen. Seit 2022 ist er Dozent am Studiengang Bühnenbild_Szenischer Raum.