2024 wurden bei uns 14 Einzelarbeiten aus verschiedenen Themen im Bereich Raum, Wandlung und Übersetzung als Masterarbeiten abgeben.
Die Vielfalt der gewählten Abschlussarbeitsthemen und Umsetzungsformen, die sich zwischen Bühnenraum/Kostüm, Ausstellungsformaten, theatralen Rauminstallationen und filmischen Arbeiten bewegen, repräsentieren die interdisziplinäre Ausrichtung unseres Studiengangs Bühnenbild_Szenischer Raum. Im Rahmen einer studentisch organisierten Ausstellungen „Rundgang“ waren die Vielfalt der Arbeiten am 22.06.2024 für die Öffentlichkeit sichtbar.
Raum und Wandlung: In den Arbeiten von Alicia Willudda und Gaetan Langlois-Meurinne zunächst materiell und praktisch begriffen, fragen die Arbeiten von Paula Koch und Hannah Grimme in der Beschäftigung mit Kafkas Roman ‚Amerika‘ wie innere Räume und Einsamkeit physisch werden können. Sich wiederum dem Kollektiven zuwendend, untersucht Ellen Schäfer intergenerationelle Räume: Wie sieht ein Raum des Schweigens aus?
Generation, Verwand- und Vaterschaft bringt Saijun Xie zu Kafkas ‚Prozess‘ und dem Ursprung unserer Welten. Wie ein Körper als zu Hause und ein sich selbst transformierendes Dazwischen begriffen werden kann, fragt sich Lina Staudinger in ihrer Arbeit ‚Verkörperte Traumata’. Mit einer Arbeit zu ‚Die Verwandlung‘, dem wohl bekanntesten Werk Kafkas, geht auch Natalie Giannopoulos mit Fragestellungen der Identität und Transformation nach.
Wandlung steht eng in Verbindung mit Identität wie man in den Arbeiten von Arina Nicolae-Balas, Laura Batkowski, Nils Braun und Zoë Stach erfahren kann. Während Laura auf einer arbeitsrealen Ebene forscht, wie schnell und glaubwürdig Veränderungen von Identität umsetzbar sind, erzählt Zoë in einem zeitgenössischen Märchen die Verbindung von Identität und Objekt. Davon ausgehend dient das wohl archetypischeste Werk zu Identität und Wandel ‚Orlando‘ von Virginia Woolf Nils und Arina dazu, sich mit Darstellung und Transformation von Geschlechtidentität auseinanderzusetzen. Für Arina ist dabei außerdem das narrative Element der Metafiktion im Werk Woolfs von Interesse.
Erzählung und Übersetzung wird in zwei Arbeiten formaler Gegenstand der Auseinandersetzung sein: Joshua Tewes-McCoy erörtert mediale Übersetzungen anhand von Anne Carsons ‚Autobiography of Red‘ während Areen Abu Raddad den Ort „Madafa“ als Basis für die Frage nutzt, welche Voraussetzung ein Raum erfüllen muss, um kulturelle Übersetzungen möglich zu machen.