Philosophie
Der Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin ist ein zweijähriges Masterprogramm mit dem Abschluss “Master of Arts”. Das Doppelprofil und eine starke Praxis- und Projektorientierung sind einmalig in deutschsprachigen Ländern. Die Weiterbildung verbindet zwei Denkweisen der dramaturgischen Gestaltung von Raum: Einerseits den Entwurf des Bühnenraumes für Schauspiel, Musiktheater und Tanz– andererseits die Gestaltung von szenischen Räumen für Ausstellung, Installation, Performance.
Ausgehend vom Begriff „Raum“ beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit Gestaltungen im theatralen, urbanen und atmosphärisch exponierten Kontext. Ziel ist es, Strategien der dramaturgischen Raumgestaltung und deren Umsetzung methodisch und handwerklich zu erlernen, um später sämtliche „Spielarten“ zu beherrschen und diese künstlerisch kraftvoll, konsequent und effizient im jeweiligen Feld einzusetzen. Insbesondere neue Formen der Raumgestaltung werden an unserem Studiengang experimentell entwickelt und erprobt.
Student*innen & Dozent*innen
Pro Jahr können bis 18 Studierende aufgenommen werden, insgesamt sind damit max. 36 Studierende aus verschiedenen Nationen und Disziplinen immatrikuliert. Mit ca. 30 freischaffenden, in der Berufspraxis tätigen Dozent*innen realisieren wir eine vielseitige, interdisziplinäre Lehre, nahe an den Bedingungen der Praxis. Unsere Dozent*innen arbeiten in den Bereichen: Bühne, Kostüm, Szenografie, Film, Video, Sounddesign, freie Kunst, Architektur, Regie, Dramaturgie, Theaterwissenschaft sowie Technische Direktion und Ausstellungsrealisierung.
Studieninhalte
Das Studium gliedert sich als Vollzeitstudium in vier aufeinander aufbauende Semester und wird mit dem Master of Arts abgeschlossen. Der Unterricht findet überwiegend montags bis donnerstags statt, wobei Workshops oder Kompaktkurse vereinzelt auch an Wochenenden möglich sind. Alle Termine werden in einem gemeinsamen Kalender angekündigt und kommuniziert.
Der Präsenzunterricht richtet sich nach dem Semester-Rhythmus. Die vorlesungsfreie Zeit von Mitte Februar bis Mitte April sowie von Mitte Juli bis Mitte Oktober kann für freie Projektarbeit und Praktika genutzt werden. Die Unterrichtssprache ist vorwiegend Deutsch, einige Workshops werden in englischer Sprache angeboten. Wir fördern Einzelarbeit sowie das Arbeiten in Teams unterschiedlicher Größen.
Inhaltlich sieht die Studienprüfungsordnung 4 Modulbereiche vor (Studienverlaufsplan siehe Darstellung).
Studien- und Prüfungsordnung sowie Zulassungsordnung
Module
Theorie
In Form von Vorlesungen und Seminaren werden in den ersten beiden Semestern die Grundlagen vermittelt: Typologie Bühnenbild / Szenischer Raum, Analyse Theater / Ausstellung, Theaterformen, Regie / Dramaturgie, Schauspiel- / Musiktheatergeschichte, Raumtheorie, Musikdramaturgie, Kostümgeschichte, Kommunikation im Raum
Projekte Bühnenbild / Szenischer Raum
Pro Semester werden in kleinen Gruppen zwei Projekte erarbeitet: wahlweise der Entwurf von Bühnen- und szenischen Räumen (Ausstellung, Event, Performance) in Form von Kooperations- bzw. Realisierungsprojekten oder fiktiven Übungen und experimentellen freien Aufgabenstellungen. Vertiefung der Projekte in Richtung Kostüm, Inszenatorische Mittel und Kalkulation / Ausschreibung.
Technik / Darstellung
In projektintegrierten Seminaren, Vorlesungen und Workshops werden folgende Bereiche erarbeitet:
Bühnentechnik / Lichttechnik, Lichtgestaltung, Mediale Inszenierung, Aktzeichnen / freies Zeichnen, Visualisierung, Präsentationstraining, Maskenbild, Interaktive Exponate.
Praxis
Pflichtbestandteil des Studiums sind zwei selbstorganisierte Praktika oder eigene freie Projekte (je mind. 6 Wochen), die möglichst in der vorlesungsfreien Zeit absolviert werden. Je nach Interessenslage der Studierenden können diese in fachlich nahestehenden Berufsfeldern (Theater, Agenturen, Museum, Film etc.) stattfinden. Der Studiengang steht mit seinem Netzwerk hilfreich zur Seite. Vielfältige Exkursionen sind Bestandteil des Curriculums und können je nach Interessenschwerpunkt gewählt werden. Zusätzlich wird aus dem Angebot der TU Berlin o.a. Hochschulen ein Wahlfach belegt.
Masterarbeit
Die Masterarbeit im 4. Semester ist in einer Bearbeitungszeit von insgesamt 20 Wochen zu absolvieren. Die Abschlussarbeit besteht aus vier Komponenten: Kolloquium (theoretische und dramaturgische Einführung), Master-Projekt, Ausstellung und Dokumentation. Drei Themenbereiche stehen zur Wahl, diese können auch Kooperations- /Realisierungsprojekte sein, die Entscheidung über die Themenwahl erfolgt in enger Rücksprache mit der Studiengangsleitung.
- Entwurf von Bühne und Kostüm für Schauspiel oder Musiktheater
- Entwurf einer Ausstellungsszenografie
- eigene künstlerische Themenstellungen im Rahmen des Interdisziplinären Raumlabors
Unterrichtsformate
Im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren werden vor allem in den ersten beiden Semestern die Grundlagen vermittelt: Typologie Bühnenbild / Szenischer Raum, Analyse Theater / Ausstellung, Theaterformen, Regie / Dramaturgie, Schauspiel- / Musiktheatergeschichte, Raumtheorie, Musikdramaturgie, Kostümgeschichte, Modell & Design.
Der praktische Unterricht erfolgt in kleine Gruppen im Projektbereich Bühnenbild_Szenischer Raum und wird ab dem 2. Semester durch umsetzungsrelevante Seminare wie, Mediale Inszenierung (Video- und Sounddesign), interaktive Exponate, Maskenbild, Kalkulation etc. z. T. projektintegriert ergänzt.
Ateliers
In einem ehemaligen AEG-Backsteinbau in Berlin-Mitte befinden sich auf über 1.000 Quadratmetern großzügige, lichtdurchflutete Räumlichkeiten und Ateliers des Studiengangs. Jede(r) Studierende hat einen eigenen Atelierplatz – ganztägig zugänglich, mit allen benötigten Räumlichkeiten. Ein großes multifunktionales Studio, Seminarräume, eine Werkstatt, Materialräume, eine Blackbox für Foto und Videoarbeit und eine eigene Küche stehen zur Verfügung.
Adresse: Ackerstrasse 76, 13355 Berlin, Hof 3, Treppe H, 4. Etage, Räume ACK 476-484
Fahrverbindungen: U8 Voltastr., S1 Nordbahnhof, Bus 247 Gartenplatz
Kooperationen
Wesensmerkmal des Masterstudienganges ist die Kooperation mit externen Partnern (Theater, Museen, Festivals, Unternehmen etc.) Mittels Realisierungsprojekten, beauftragten Ideenworkshops u.a. wird eine ausgesprochen praxisnahe und projektorientierte Ausbildung ermöglicht. Zwei externe Praktika bzw. freie Projekte, sowie die von den Studierenden selbst inszenierte Masterabschlussausstellung erhöhen zudem den Praxisbezug während des Studiums.
In der Lehre arbeiten wir eng mit anderen Berliner Hochschulen zusammen, wie HfS Ernst-Busch (Regie, zeitgenössisches Puppenspiel), HZT Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz (Choreografie), HfM Hanns Eisler (Regie, Gesang), UDK (Schauspiel, Sound Studies and Sonic Arts) , TU (Fakultät 1, Literaturwissenschaft), Berliner Hochschule für Technik, (Theatertechnik) u.a..
Darüber hinaus besteht ein gut gepflegtes Netzwerk von bislang mehr als 350 Absolvent*innen und den Dozent*innen. Der Studiengang beteiligt sich aktiv in Vereinen und Berufsverbänden: VerA, Szenografiebund, PAF (Performing Arts Festival), LAFT, DTHG (Deutsche Theatertechnische Gesellschaft), Deutscher Bühnenverein, Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.